2x 0,65 Wiss. Mitarbeit (praedoc) "Kulturtechnik Imagination" (Friedrich-Schiller-Univ. Jena)

2x 0,65 Wiss. Mitarbeit (praedoc) „Kulturtechnik Imagination“ (2 Promotionsstellen)

Arbeitgeber
Friedrich-Schiller-Universität Jena
PLZ
07743
Ort
Jena
Land
Deutschland
Bewerbungsschluss
28.04.2024
Von
Adriana Markantonatos, Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften, Seminar für Volkskunde/Kulturgeschichte, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Im Rahmen der Exzellenzcluster-Initiative „Imaginamics. Praktiken und Dynamiken sozialen Imaginierens“ konstituiert sich am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena die interdisziplinäre Nachwuchsforschungsgruppe „Kulturtechnik Imagination. Zeichnerische Praktiken und Dynamiken sozialen Imaginierens in Karikatur und illustrierter Journalliteratur der Moderne im Kontext einer visuellen Epistemologie des Sozialen“, in der zum nächstmöglichen Zeitpunkt zwei Promotionsstellen zur wiss. Mitarbeit in Teilzeit (65% / 26 Wochenstunde) und befristet zunächst bis 31.12.2025 zu besetzen sind.

2x 0,65 Wiss. Mitarbeit (praedoc) „Kulturtechnik Imagination“ (2 Promotionsstellen)

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena ist eine traditionsreiche und forschungsstarke Universität im Zentrum Deutschlands. Als Volluniversität verfügt sie über ein breites Fächerspektrum. Ihre Spitzenforschung bündelt sie in den Profillinien Light – Life – Liberty. Sie ist eng vernetzt mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen, forschenden Unternehmen und namhaften Kultureinrichtungen. Mit rund 18.000 Studierenden und mehr als 8.600 Beschäftigten prägt die Universität maßgeblich den Charakter Jenas als weltoffene und zukunftsorientierte Stadt.

Im Rahmen der Exzellenzcluster-Initiative „Imaginamics. Praktiken und Dynamiken sozialen Imaginierens“ (Profillinie Liberty) konstituiert sich am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena die interdisziplinäre Nachwuchsforschungsgruppe „Kulturtechnik Imagination. Zeichnerische Praktiken und Dynamiken sozialen Imaginierens in Karikatur und illustrierter Journalliteratur der Moderne im Kontext einer visuellen Epistemologie des Sozialen“, in der zum nächstmöglichen Zeitpunkt

zwei Promotionsstellen als wissenschaftliche Mitarbeiterin/wissenschaftlicher Mitarbeiter

in Teilzeit (65% / 26 Wochenstunde) und befristet zunächst bis 31.12.2025 zu besetzen sind. Bei erfolgreicher Zwischenevaluation ist bei Vorliegen der Mittelzusage eine Verlängerung auf insgesamt 3 Jahre vorgesehen. Gesucht werden Kandidaten und Kandidatinnen mit einem ausgezeichneten Hochschulabschluss in den historischen Geistes- und/oder Kulturwissenschaften mit hoher Bildaffinität und interdisziplinärem Horizont.

Die EXC-Initiative „Imaginamics“ verfolgt das Ziel, Kultur-, Geistes- und Sozialwissenschaften innovativ zusammenzubringen, empirische Untersuchungen, theoretische Reflexionen und digitale Explorationen zu verknüpfen, in einem transepochalen und transkulturellen Rahmen ein fundiertes Verständnis sozialen Imaginierens zu entwickeln und ein Instrumentarium zu entwickeln, um soziale Entwicklungen zu beschreiben, zu erklären und einen reflektierten Umgang mit ihnen zu ermöglichen.

Die sich formierende Nachwuchsforschungsgruppe „Kulturtechnik Imagination“ setzt sich zum Ziel, die Imagination in ihrer Bedeutung als Kulturtechnik westeuropäischer Gesellschaften der Moderne zu untersuchen. Diese wird dazu als sinnlich vermitteltes, erfahrenes, erlerntes, habitualisiertes Können hinterfragt und auf konkrete epistemische, gesellschaftliche, mediale und künstlerische Bedingungen hin analysiert. Der empirische Fokus liegt auf zeichnerischen Praktiken und Dynamiken sozialen Imaginierens im breiten Untersuchungsfeld von Karikatur und illustrierter Journalliteratur der Moderne an der Schwelle zur Verbreitung der Fotografie. Diese werden aus einer bild- und kunstsensiblen, interdisziplinären Forschungsperspektive untersucht und im größeren Zusammenhang einer visuellen Epistemologie des Sozialen kontextualisiert, die ein Bedingungsverhältnis zwischen Imagination und Gesellschaft, zwischen Bild und Wissen annimmt.

Im Zentrum der gemeinsamen Arbeit in der Nachwuchsforschungsgruppe steht u. a. die Hypothese einer qualitativen Veränderung des Imaginierens in der ersten Hälfte des 19. Jh., in der sich die Imagination als soziale Praxis erstmals breitenwirksam mit (populär)künstlerischen Darstellungen verbindet und als solche aktiv aufgegriffen wird: Praktiken sozialen Imaginierens werden in dieser Zeit zum Gegenstand der diskursiven, künstlerischen, medialen Auseinandersetzung, genauso, wie die zeichnerisch-karikierenden Bild-Text-Kompilationen der illustrierten Journale sich als neue Faktoren und Indikatoren einer Praxis sozialen Imaginierens zeigen. Gemeinsam werden wir u. a. untersuchen, ob und wie im frühen 19. Jh. soziale Vorstellungen durch zeichnerische Darstellungen Form gewannen, wie sie zu kunstvollen und gleichsam sozialen Formen imaginierten Wissens wurden, in denen wir uns durch das spätere 19., das gesamte 20. und noch hinein in das 21. Jh. verstehend bewegen; wie ‚reale‘ Lebensumstände ‚fiktiv‘ überprägt wurden und insofern von einer Eigendynamik ästhetischer Darstellungsweisen in den Praktiken sozialen Imaginierens gesprochen werden kann; schließlich, ob und wie geistes-, kultur- und sozialwissenschaftliche Begriffs- und Theoriebildung im Kontext des sozialen Imaginären davon beeinflusst wurden. Das Projekt verfolgt zudem westeuropäisch-vergleichende Entwicklungslinien zeichnerischer Praktiken und Dynamiken sozialen Imaginierens, zwischen Großbritannien/den Anfängen bzw. der Vorgeschichte (ca. Mitte 18. bis Anfang 19. Jh.), Frankreich/der Hochzeit (ca. Anfang bis Mitte 19. Jh.) und Deutschland/der Folge- bzw. Spätgeschichte (ca. Mitte bis Ende des 19. Jh.).

Die zwei Dissertationsprojekte sind als interdisziplinäre Fall- beziehungsweise Mikrostudien gedacht. Die individuelle Entwicklung der Promotionsprojekte ist erwünscht und ergibt sich innerhalb der Themenstellung etwa durch geographische oder fachhistorische Spezialisierung oder Fokussierung auf ausgewählte Medien/Abbildungstechniken des 19. Jh., formspezifische und/oder intermediale Bezüge, Materialität, Akteure, personelle Netzwerke, Typisierungen, u. a.

Das sind Ihre Aufgaben:

- wissenschaftliche Qualifikation im Rahmen einer Promotion, die einen relevanten Beitrag zum Thema der Nachwuchsforschungsgruppe leistet
- Präsentation der Forschungsergebnisse im Rahmen von (internationalen) Veranstaltungen
- erste Publikationstätigkeiten
- Unterstützung der Nachwuchsgruppenleitung bei Veranstaltungen und Publikationen
- Möglichkeit zur Mitwirkung bei der Wissenschaftskommunikation, etwa im Rahmen gemeinsamer kuratorischer Projekte
- Möglichkeit zur Mitwirkung an der EXC-Initiative „Imaginamics“, ihren Veranstaltungen und dem Ziel einer umfassenden „Theorie sozialen Imaginierens“
- in geringem Umfang Unterstützung der Projektleitung bei Evaluation und Management

Ihr Profil ist:

- Voraussetzung ist ein ausgezeichneter Hochschulabschluss in den historischen Geistes- und/oder Kulturwissenschaften, z. B. in Bild- und Kunstwissenschaften; in Geschichtswissenschaften (speziell der Wissens-/Wissenschaftsgeschichte/Intellectual History), in Kulturgeschichte/Kulturwissenschaften; in Literaturwissenschaften; in Soziologie (speziell der Geschichte der Soziologie); jeweils mit Vertiefung in bzw. Interesse an Fragen der Visuellen Kultur/Kunst/Bildlichkeit/Visualität/Intermedialität und/oder Wissenskultur/Wissenssoziologie/Wissensgeschichte/Wissenschaftsgeschichte/Geschichte der Geistes-/Kultur-/Sozialwissenschaften
- vorausgesetzt wird außerdem ein überdurchschnittliches Interesse daran, sich in neue Fach- und Wissensgebiete sowie ein fächerverbindendes Denken zwischen Geistes-/Kultur- und Sozialwissenschaften einzuarbeiten
- ebenso vorausgesetzt wird die Freude an der wissenschaftlichen Zusammenarbeit in einer Forschungsgruppe und deren aktiver Gestaltung
- idealerweise eine ausgeprägte Affinität zu Theorie- und/oder Empirie-Arbeit und deren Verbindung bzw. die Bereitschaft, sich Kompetenzen darin anzueignen
- ein ausgeprägtes Interesse an historischer Quellenarbeit sowie idealerweise Vorerfahrung in der Archivrecherche
- fundierte englische Sprachkenntnisse in Wort und Schrift, französische Fremdsprachenkenntnisse von Vorteil
- Erfahrung im Bereich Publizieren und/oder Wissenschaftskommunikation wünschenswert
- Interesse am Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung sowie an Grundfragen der nachhaltigen Entwicklung wünschenswert

Das ist unser Angebot:

- die Chance, ein individuelles Promotionsprojekt eigenverantwortlich und in einer interdisziplinären Forschungsgruppe zu entwickeln und durchzuführen
- ein inspirierendes Arbeitsklima in einer modernen und zugleich traditionsreichen Volluniversität mit Einbindung in das internationale und interdisziplinäre Netzwerk der Exzellenzcluster-Initiative „Imaginamics“
- eine coachende Haltung in der Betreuung des Promotionsvorhabens und die Förderung eigenständiger wissenschaftlicher Aktivitäten
- eine transformationale Arbeitsführung als Grundlage der Zusammenarbeit sowie gemeinsames job crafting in der Nachwuchsforschungsgruppe
- die Möglichkeit, Arbeitserfahrungen im Bereich Wissenschaftskommunikation sowie Projekt- und Veranstaltungsmanagement zu sammeln
- FSU-Graduierten-Akademie für Promovierende und Postdocs und ein umfangreiches Angebot an Fort- und Weiterbildungen
- familienfreundliches Arbeitsumfeld mit vielfältigen Angeboten für Familien: Hochschul-Familienbüro (JUniFamilie) und flexible Kinderbetreuung (JUniKinder)
- universitäre Gesundheitsförderung und ein breites Hochschulsportangebot
- flexible Arbeitszeitmodelle, Möglichkeit zu mobilem Arbeiten/Arbeiten in remote
- Vergütung nach den Bestimmungen des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) entsprechend den persönlichen Voraussetzungen nach Entgeltgruppe TV-L 13 inklusive einer tariflichen Jahressonderzahlung
- 30 Tage Erholungsurlaub im Kalenderjahr zuzüglich zweier arbeitsfreier Tage am 24. und 31.12.
- Betriebliche Nebenleistungen wie z. B. Vermögenswirksame Leistungen (VL), Job-Ticket und betriebliche Altersvorsorge (VBL)

Die zwei Teilzeitstellen sind zunächst bis zum 31.12.2025 befristet. Bei erfolgreicher Zwischenevaluation ist bei Vorliegen der Mittelzusage eine Verlängerung auf insgesamt 3 Jahre vorgesehen. Die Befristung erfolgt zur wissenschaftlichen Qualifikation voraussichtlich nach § 2 Abs. 1 WissZeitVG. Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt. Kosten, die im Rahmen des Auswahlverfahrens anfallen, können nicht erstattet werden.

Für Fragen zum Stellenprofil wenden Sie sich an die Nachwuchsforschungsgruppenleiterin:

Dr. phil. Adriana Markantonatos
Nachwuchsforschungsgruppenleitung „Kulturtechnik Imagination“
Institut für Kultur- und Kunstwissenschaften
Seminar für Volkskunde/Kulturgeschichte
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Kontakt: adriana.markantonatos@uni-jena.de

Ihre Bewerbung richten Sie an:

Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Online-Bewerbung (zusammengefasst in einer PDF-Datei) bis zum 28. April 2024 ausschließlich über unser Onlineformular unter: https://www.uni-jena.de/stellenmarkt bzw. https://jobs.uni-jena.de/jobposting/54b7baf3d86facfbb052ed82cd663bad0ca654530

Folgende Unterlagen sollten Sie Ihrer Bewerbung beifügen:
- Anschreiben
- Motivationsschreiben, u. a. mit Nennung Ihrer fachlichen Interessen, Pläne, Wünsche und deren Verbindung zur Nachwuchsforschungsgruppe sowie ggf. Ihre Ideen zu einer inhaltlichen Ausrichtung des Dissertationsprojekts (ca. 1–max. 2 Seiten)
- tabellarischer Lebenslauf
- relevante Zeugnisse
- Nennung einer Referenzperson
- Leseprobe (z.B. ein Kapitel der Masterarbeit)

Bitte beachten Sie unsere Bewerberhinweise und Informationen zur Erhebung personenbezogener Daten unter: https://www.uni-jena.de/stellenmarkt?info=1 (Datenschutz und Hinweise für Bewerber)

Kontakt

Dr. phil. Adriana Markantonatos
Nachwuchsforschungsgruppenleitung
„Institut für Kultur- und Kunstwissenschaften
Seminar für Volkskunde/Kulturgeschichte
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Kontakt: adriana.markantonatos@uni-jena.de

https://jobs.uni-jena.de/jobposting/54b7baf3d86facfbb052ed82cd663bad0ca654530